Die Gestaltung von Bädern ist sowohl im Neubau als auch in der Sanierung ein zentrales Thema geworden. Früher waren die Nasszellen eher praktisch eingerichtet und eher nur für den schnellen Nutzen konzipiert.
Heute hat sich dies grundlegend geändert. Das Bad bzw. die Bäder (Masterbad, Gästebad, Kinderbad etc.) sind zu einem wohnlichen und gemütlichen Rückzugsort geworden. Ein modernes Bad erweckt den Eindruck eines privaten Wellnessbereiches und lädt die Bewohner und Gäste zum Relaxen und Entspannen ein.
Neben freistehenden Badewannen, Regenduschen, Dampfbäder und Infrarot Duschkabinen sind der Auswahl an Ausstattungsvarianten keine Grenzen gesetzt. Einer der intimsten Räume im Haus erlebt seit Jahren eine Art Revolution.
Die Fliese und die damit verbundenen Fliesenfugen werden immer häufiger durch ganzheitliche Putzsysteme ersetzt. Im handwerklichen Sprachgebrauch spricht man auch von „fugenlosen Oberflächen“ für Böden und Bäder. Warum der Begriff „fugenlos“ jedoch nicht zu 100% stimmt werden wir später detailliert aufklären.
Jeder von uns kennt die klassische Fliese und Fliesenfuge. Entsprechend weiß auch jeder wie mühevoll es ist, gerade diese Fugen sauber zu halten. Bereits vor dem Einzug und noch vor der ersten Nutzung sind diese meist durch Staub und Schmutz verfärbt. Gerade bei dunklen Farbtönen zeichnet sich so schnell ein unsauberes Fugenbild ab. Hinzukommen unästhetische und gesundheitlich bedenkliche Schimmelbildungen.
Der Trend geht dadurch zu immer größeren Fliesen, was jedoch handwerklich und wirtschaftlich nicht immer miteinander vereinbar ist. Die moderne Technik macht es seit einiger Zeit möglich ein ganzes Haus auch ohne eine einzige Fliese auszustatten. Mit einer speziell entwickelten Spachtelmasse und den entsprechenden Systemkomponenten entstehen „fugenlose Oberflächen“ mit einer individuellen handwerklichen Struktur.
Was Sie über fugenlose Oberflächen wissen sollten:
Fugenlose Wände und Böden sind unglaublich vielseitig und flexibel einsetzbar. Ihre exklusive, hochwertige Optik sorgt für eine moderne, ruhige und angenehme Wohnatmosphäre. Sie sind bestens geeignet für Bäder, Böden aber auch Küchen und auf Möbel, wo sie durch ihre einfache Handhabung überzeugen. Alles was aktuell mit einer Fliese versehen wird kann auch gespachtelt werden.
Da zu diesem umfangreichen Thema zahlreiche Fragen aufkommen, wollen wir einige nachstehend beantworten:
Welches Material wird für mein Bad ohne Fliesen verwendet?
Im Prinzip hat jeder dieses Material schon mal gesehen: die Fliesenfuge.
Bei fugenlosen Oberflächen werden die Fliesen gewissermaßen weggelassen und die komplette Oberfläche mit einem speziell entwickelten Putz versehen. Grundvoraussetzung für eine „fugenlose Oberfläche“ sind eine gute Vorbereitung des Untergrundes und eine normgerechte Abdichtung.
Kosten fugenlose Oberflächen mehr als Fliesen?
Ganz allgemein kann man sagen, dass die Kosten für fugenlose Oberflächen im Vergleich zu einer hochwertigen Fliese nahezu identisch sind. Natürlich nicht im Verhältnis mit einer Fliese aus dem Baumarkt. Mit fugenlosen Wänden und Böden erhalten Sie hochwertige, detailliert gearbeitete und langlebige Handwerkskunst. Jeder Quadratmeter wird je nach Technik und Kundenwunsch mehrmals von Hand überarbeitet. Nur durch diese aufwändige Bearbeitung entstehen edle und einzigartige Unikate.
Die Arbeiten an diesen besonderen Oberflächen sollten daher nur geübte und speziell dafür geschulte Handwerksbetrieb übernehmen. Wir haben hier die richtigen Ansprechpartner für Sie.
Wo liegt der Unterschied in der Verarbeitung?
Auf die Verarbeitung gesehen muss der jeweilige Untergrund bei einer fugenlosen Oberfläche perfekt vorbereitet sein, also richtig glatt und eben. Jede Welle oder Erhöhung kann sich später im Ergebnis abzeichnen. Bei Fliesen können solche Unebenheiten oftmals noch mit dem Fliesenkleber ausgeglichen werden. Die gespachtelten Oberflächen sind eine handwerkliche Herausforderung für jeden Verarbeiter. Letztlich entsteht durch die persönliche Handschrift des Verarbeiters eine unikate Gestaltung. Echtes Handwerk!
Sind fugenlose Oberflächen wirklich dicht?
Im ersten Schritt wird im Nassbereich eine entsprechende Abdichtung nach den aktuell gültigen Normen aufgebracht. Somit ist das Bauwerk entsprechend abgedichtet und geschützt.
Die gespachtelte Oberfläche wird nach der letzten Lage mit einer mehrlagigen Kopfversieglung versehen. Ähnlich wie bei einem Autolack perlt hier das Wasser ab und kann nicht in den Putz eindringen. Bei einer Beschädigung der Lackschicht kann diese relativ unkompliziert ausgebessert werden. Wie in jedem Bereich wird man eine ausgebesserte Stelle optisch jedoch wahrnehmen können.
Wie stabil sind gespachtelte Oberflächen und können diese beschädigt werden?
Die Druckstabilität der gespachtelten Oberflächen im Verhältnis zu einer Fliese variiert je nach Untergrund und Ausführung. Allgemein kann man die gespachtelte Oberfläche von der Stabilität eher mit einem hochwertigen Echtholzparkett vergleichen.
Grundsätzlich gilt aber: Wenn man will kann man jede Oberfläche beschädigen. Egal ob Fliesen, Parkettböden oder eben gespachtelte Oberflächen, eine Beschädigung des Belages ist nie komplett auszuschließen.
Kratzer in der Oberfläche, Löcher durch herabfallende, schwere Gegenstände sind wie bei jedem anderen Belag möglich. Letztlich kommt es immer auf das entsprechende Nutzerverhalten an.
Ich möchte mein altes Bad sanieren, müssen die alten Fliesen abgestemmt werden?
Eine staubfreie Sanierung im Bestand ist ein weiterer Vorteil der gespachtelten Oberflächen. Wenn die Bestandsfliesen fachgerecht verklebt wurden und nicht hohl liegen, kann mit einer entsprechenden Grundierung und Grundspachtel auf die alten Fliesen gearbeitet werden. Durch die geringe Aufbauhöhe von 3-4 mm, gehört das lästige Abstemmen der Fliesen sowie Staub und Schmutz der Vergangenheit an.
Sind die Oberflächen wirklich „fugenlos“?
Ja und nein. In der fertigen Oberfläche gibt es keinerlei Fugen, in denen sich Schmutz und Schimmel festsetzen können. Das erleichtert die Reinigung und Instandhaltung der Oberflächen und sorgt für hygienische Sauberkeit. Einzig am Anschluss von Wand und Bodenfläche sowie bei bautechnisch notwendigen Bewegungsfugen (z.B. Estrichfugen, Bauteilfugen) wird eine schmale Fuge mit Silikon gezogen.
Handwerklich hat sich der Begriff „fugenlose Oberflächen“ verfestigt, bezieht sich aber eigentlich nur auf die Fläche an sich. Wir bevorzugen eher den Begriff der „gespachtelten Oberflächen“, da es eben durchaus bautechnisch bedingte Silikonfugen gibt.
Ein Bad ohne Fliesen - Fazit
Bäder und Böden müssen nicht mehr ausschließlich gefliest werden. Es gibt eine moderne und edle Alternative. Letztlich entscheiden der persönliche Geschmack und der gewünschte Stil über die Ausführung und die zum Einsatz kommenden Materialien. Wie so oft im Leben ist es auch nicht immer das „oder“ sondern auch mal das „und“. Denn auch eine Kombination aus Fliese und gespachtelter Oberfläche kann Ihren Reiz haben.
Hierzu finden Sie einige Projektbilder für gespachtelte Böden und Bäder in den folgenden Leistungsbereichen:
https://edle-raeume.at/fugenloses-bad/
Spezialisierte Fachbetriebe für die Gestaltung von gespachtelten Böden und Bädern ohne Fliesen finden Sie hier: